Higgs-Primzahl
In der Zahlentheorie ist eine Higgs-Primzahl für die Potenz a eine Primzahl , bei der die -te Potenz des Produkts aller kleineren Higgs-Primzahlen teilt. Algebraisch bedeutet das bei gegebener Potenz , dass die Higgs-Primzahl folgende Bedingung erfüllt:
wobei die Eulersche Phi-Funktion ist (sie gibt für jede natürliche Zahl an, wie viele zu teilerfremde natürliche Zahlen es gibt, die nicht größer als sind; bei Primzahlen ist ).
Die Higgs-Primzahlen wurden nach dem britischen Mathematiker Denis Higgs benannt.
Beispiele
- Die ersten Higgs-Primzahlen für die Potenz (also für Quadrate) sind die folgenden:
- 2, 3, 5, 7, 11, 13, 19, 23, 29, 31, 37, 43, 47, 53, 59, 61, 67, 71, 79, 101, 107, 127, 131, 139, 149, 151, 157, 173, 181, 191, 197, 199, 211, 223, 229, 263, 269, 277, 283, 311, 317, 331, 347, 349, 367, 373, 383, 397, 419, 421, 431, 461, 463, 491, 509, 523, 547, 557, 571, … (Folge A007459 in OEIS)
- Die Zahl ist eine Higgs-Primzahl für die Potenz , weil das Quadrat des Produkts der kleineren Higgs-Primzahlen, also die Zahl als Teiler hat (es ist ).
- Die Zahl ist keine Higgs-Primzahl für die Potenz : das Quadrat des Produkts der kleineren Higgs-Primzahlen, also hat die Zahl nicht als Teiler (es bleibt Rest).
- Die Zahl ist eine Higgs-Primzahl für die Potenz , weil die -te Potenz des Produkts der kleineren Higgs-Primzahlen, also die Zahl als Teiler hat (es ist ).
- Bei höheren Potenzen sind immer mehr Primzahlen auch gleichzeitig Higgs-Primzahlen, sodass es sinnvoll erscheint, diejenigen Primzahlen anzugeben, welche nicht gleichzeitig Higgs-Primzahlen sind. Die folgende Tabelle gibt diese „Nicht-Higgs-Primzahlen“ bei gegebener Potenz bis zur 100. Higgs-Primzahl zur jeweiligen Potenz an:
Exponent | 100. Higgs- Primzahl | keine Higgs-Primzahlen für die Potenz bis zur 100. Higgs-Primzahl dieser Potenz |
---|---|---|
2 | 1117 | 17, 41, 73, 83, 89, 97, 103, 109, 113, 137, 163, 167, 179, 193, 227, 233, 239, 241, 251, 257, 271, 281, 293, 307, 313, 337, 353, 359, 379, 389, 401, 409, 433, 439, 443, 449, 457, 467, 479, 487, 499, 503, 521, 541, 563, 569, 577, 587, 593, 601, 613, 617, 619, 641, 647, 653, 673, 719, 739, 751, 757, 761, 769, 773, 809, 811, 821, 823, 857, 877, 881, 887, 919, 929, 937, 953, 971, 977, 997, 1009, 1021, 1031, 1033, 1049, 1069, 1091, 1097 (insgesamt 87 Primzahlen) |
3 | 733 | 17, 97, 103, 113, 137, 163, 193, 227, 239, 241, 257, 307, 337, 353, 389, 401, 409, 433, 443, 449, 479, 487, 577, 593, 613, 619, 641, 647, 653, 673 (insgesamt 30 Primzahlen) |
4 | 593 | 97, 193, 257, 353, 389, 449, 487, 577 (insgesamt 8 Primzahlen) |
5 | 563 | 193, 257, 449 |
6 | 547 | 257 |
7 | 547 | 257 |
8 | 541 | --- |
Eigenschaften
- Für die Potenz gibt es nur vier Higgs-Primzahlen:
- 2, 3, 7, 43
- Beweis:
- Angenommen, es gibt eine Primzahl (die nächste ist ), welche eine Higgs-Primzahl für die Potenz ist. Dann muss ein Teiler aller vorherigen Higgs-Primzahlen für die Potenz , also von sein. Dies kann aber nicht der Fall sein, weil kein Teiler der kleineren Zahl sein kann. Somit scheiden alle Primzahlen aus. Alle Primzahlen scheiden durch einfache Computer-Berechnungen aus.
- Alle bekannten Fermatschen Primzahlen sind keine Higgs-Primzahlen für die -ten Potenzen mit .
- Beweis:
- Man kann mittels Computer-Einsatz relativ schnell berechnen, dass
- die erste Fermatsche Primzahl keine Higgs-Primzahl für ist.
- die zweite Fermatsche Primzahl keine Higgs-Primzahl für ist.
- die dritte Fermatsche Primzahl keine Higgs-Primzahl für ist.
- die vierte Fermatsche Primzahl keine Higgs-Primzahl für ist.
- die fünfte und letzte bekannte Fermatsche Primzahl keine Higgs-Primzahl für ist.
- Man kann mittels Computer-Einsatz relativ schnell berechnen, dass
- Beweis:
- Etwa ein Fünftel der Primzahlen unter einer Million sind Higgs-Primzahlen.[1]
- Die Entdecker dieser Eigenschaft folgerten daraus, dass, selbst wenn die Anzahl der Higgs-Primzahlen für die Potenz endlich ist, „eine Computerzählung nicht möglich ist“.
Ungelöste Probleme
- Es ist nicht bekannt, ob unendlich viele Higgs-Primzahlen für Exponenten existieren.
Einzelnachweise
- ↑ Stanley Burris, Simon Lee: Tarski's high school identities. American Mathematical Monthly 100 (3), 1993, S. 231–236, abgerufen am 2. Juli 2018.
formelbasiert | Carol ((2n − 1)2 − 2) | Doppelte Mersenne (22p − 1 − 1) | Fakultät (n! ± 1) | Fermat (22n + 1) | Kubisch (x3 − y3)/(x − y) | Kynea ((2n + 1)2 − 2) | Leyland (xy + yx) | Mersenne (2p − 1) | Mills (A3n) | Pierpont (2u⋅3v + 1) | Primorial (pn# ± 1) | Proth (k⋅2n + 1) | Pythagoreisch (4n + 1) | Quartisch (x4 + y4) | Thabit (3⋅2n − 1) | Wagstaff ((2p + 1)/3) | Williams ((b-1)⋅bn − 1) | Woodall (n⋅2n − 1) |
Primzahlfolgen | |
eigenschaftsbasiert | Elitär | Fortunate | Gut | Glücklich | Higgs | Hochkototient | Isoliert | Pillai | Ramanujan | Regulär | Stark | Stern | Wall–Sun–Sun | Wieferich | Wilson |
basisabhängig | Belphegor | Champernowne | Dihedral | Einzigartig | Fröhlich | Keith | Lange | Minimal | Mirp | Permutierbar | Primeval | Palindrom | Repunit-Primzahl ((10n − 1)/9) | Schwach | Smarandache–Wellin | Strobogrammatisch | Tetradisch | Trunkierbar | Zirkular |
basierend auf Tupel | Ausbalanciert (p − n, p, p + n) | Chen | Cousin (p, p + 4) | Cunningham (p, 2p ± 1, …) | Drilling (p, p + 2 oder p + 4, p + 6) | Konstellation | Sexy (p, p + 6) | Sichere (p, (p − 1)/2) | Sophie Germain (p, 2p + 1) | Vierling (p, p + 2, p + 6, p + 8) | Zwilling (p, p + 2) | Zwillings-Bi-Kette (n ± 1, 2n ± 1, …) |
nach Größe | Titanisch (1.000+ Stellen) | Gigantisch (10.000+ Stellen) | Mega (1.000.000+ Stellen) | Beva (1.000.000.000+ Stellen) |